10.06.2025

Fotoausstellung "Land am Rand" von Christoph Corves im Probstei Museum Schönberg

Das Probstei Museum Schönberg zeigt vom 20.07. bis 26.10.2025 die Fotoausstellung "Land am Rand".

Land am Rand
"Land am Rand" ist ein Porträt der Probstei und angrenzender Landstriche nordöstlich von Kiel, eine dieser ländlichen Regionen, die für Deutschland mindestens so typisch sind wie Berlin, Hamburg und München. Eine Region am Rande von allem. Am Rande der Republik, am Rande der Ostsee und am Rande der Zeit. Die lakonischen Bilder, entstanden in den Jahren 2010-2022, fangen den spröden Charme dieser Region ein. Der Text fügt den heutigen Fotografien eine vergangene Zeit hinzu. Er stammt aus dem Reisebericht des J. Taillefas, der den Sommer des Jahres 1817 in der Probstei verbrachte. Entstanden ist das Porträt eines kleinen charmanten Landes, das es nicht nötig hat, der Nabel der Welt sein zu wollen. Eine Liebeserklärung an die norddeutsche Provinz.

Vernissage
20.07.2025 um 15.00 Uhr im Probstei Museum (eine Anmeldung ist nicht erforderlich)
Einleitende Worte: Christine Nebendahl, Dr. Silke Hunzinger
Künstlergespräch mit Bernd-Günther Nahm und Christoph Corves

Ausstellung
Probstei Museum Schönberg | Ostseestraße 8-10 | 24217 Schönberg | Tel. 04344 3174
Öffnungszeiten: Di-So 14-17 Uhr, Do auch 10-12 Uhr
Öffentliche Führung am 4. September um 15 Uhr
Die Ausstellung endet mit einer Finissage am 26. Oktober 2025

Förderer
Die Sparkassenstiftung und der Kreis Plön haben das Projekt, aus dem eine Fotoausstellung und ein Bildband entstanden sind, unterstützt.

05.12.2023

Rezension zu Land am Rand von Jörg Meyer auf infomedia.sh

Vom Rande her
Christoph Corves legt Fotoband „Land am Rand“ vor


Die Probstei, östlich der Kieler Außenförde und nördlich vom Preetzer Kloster gelegen, das die Gegend einst beherrschte, ist ein Randgebiet zwischen Ostsee im Norden und Holsteiner Schweiz im Süden, dem sich der Lutterbeker Filmemacher, Fotograf und studierte Geograph Christoph Corves in seinem im Selbstverlag (www.dokufaktur.com) erschienenen Fotoband „Land am Rand“ widmet.

Schon seit dem 6. Jahrhundert war die von slawischen Wenden und Wagriern, später holländischen Siedlern bewohnte Gegend in gewisser Weise abständig: kaum von Interesse für potentielle Eroberer. Ein Randgebiet, das im 13. Jahrhundert an das Preetzer Benediktinerkloster fiel und somit frei von Leibeigenschaft der den sehr fruchtbaren Boden beackernden Bauern blieb.

1817 bereiste ein gewisser J. Taillefas die Landschaft zwischen Kieler Förde und Schönberg in Holstein und schrieb darüber einen Reisebericht. Christoph Corves tastet sich anhand dessen durch eine Heimat, die seither Im Wandel ist. Er ist einer der Meister der Werkstatt für visuelle Geographie (www.visuellegeographie.de). „Die visuelle Geographie“, schreibt Corves im Nachwort, „ist Kunst und Wissenschaft zugleich. Die Kunst strebt nach Ausdruck, die Wissenschaft nach Erkenntnis. In ihrer Verbindung können Inspiration, Verständnis und Schönheit entstehen.“

Genau in diesen Zwischen- und Grenzbereich begibt sich sein Fotoband, der den vor gut 200 Jahren reisenden Taillefas mit dem heutig beobachtenden und dokumentierenden Fotografen verbindet. In Corves’ Fotos sind Dokument und (nostalgische) Poesie verbunden zu einer Gegenwart, die sich an das Vergangene erinnert und ohne diese Erinnerung nichts wäre. Poetisch schöne Snapshots aus solchem „Land am Rand“.

Quelle: Jörg Meyer, infomedia.sh